"... Die Frau drehte sich um und ging los, um am Strand nach anderen
Menschen zu suchen, die ja sicher auch auf dieser Insel lebten.
Vielleicht gab es auch eine Taverne hier. Das Geld und den Ausweis hatte
sie vorsorglich im Brustbeutel um den Hals gehabt. Alles andere trieb
jetzt irgend-wo im Meer. Jasmin setzte ihre nackten Füße in den weichen
und warmen Sand. Es lief sich gut hier. Immer wieder rief sie, aber es
schien ihr niemand zu antworten. Vielleicht hatte der Sturm die Menschen
in ihre Hütten getrieben. Schritt für Schritt lief sie immer weiter. Da
musste doch jemand sein!
Etwa eine
halbe Stunde später stand sie an den Klippen mit den Trümmern des Bootes
und da es vermutlich nicht zwei zertrümmerte Boote hier gab, war sie
einmal um die Insel herum. Diese Insel war damit ziemlich klein! Und am
Strand war keine Menschenseele zu sehen gewesen! Nicht mal eine Spur!
Aber vielleicht hatte die der Sturm verwischt. Jasmin wendete sich zum
Land zu. Hier unten waren die Gewächse gerade mal Hüfthoch, eine kleine
Erhebung in der Mitte der Insel war zu sehen, auf der auch ein paar
Bäume standen, wenn man da von Bäumen sprechen wollte. Vermutlich war
keiner davon höher als zwei Meter.
Sie
verließ den weichen Sand und betrat felsigen Untergrund, der auch
zwischendurch mit Erde bedeckt und von Pflanzen bewachsen war, aber
vermutlich war unter der Erde hier überall nur Stein, denn die Wurzeln
waren direkt an der Erdoberfläche und sie konnte diese unter ihren Füßen
spüren. Vorsichtig setzte sie ihre Füße auf, damit sie nicht abrutschte
oder sich an den scharfkantigen Steinen schnitt.
Vielleicht
konnte sie von der Höhe aus etwas sehen. Obwohl „Höhe“ hier schon zu
hoch gegriffen war. Der Rodelhügel in ihrer Stadt zu Hause hatte sicher
die doppelte Höhe! Trotzdem war es ein beschwerlicher Aufstieg, weil der
Untergrund stellenweise viel zu scharfkantig war. Mehr als einmal
durchzuckte sie ein Schmerz beim Auftreten, aber bisher hatte sie sich
noch nicht geschnitten. Dann war der Gipfel endlich erreicht.
Oben
standen ein paar Bäume und es bot sich ihr ein Rundumblick auf die
ganze Insel. Die war wirklich sehr klein und erst weit am Horizont war
ein dunkler Streifen zu sehen. Vermutlich das Festland. Wie weit mochte
es weg sein? Zu weit! Mit Erschrecken sah Jasmin nun auch, dass hier
keine Hütte war. Also war diese Insel auch noch unbewohnt!
Neben
sich sah die Frau eine Orange an einem Baum hängen. Sie pflückte die
Frucht, aber da sie kein Messer hatte, biss sie in die Schale und zog
diese dann mit den Zähnen von der leckeren Frucht. Der Saft lief ihr
über das Kinn, als sie endlich hineinbeißen konnte. Das war das erste
seit der Taverne bei Sofia, was sie wieder essen konnte. Es hingen noch
ein paar der Früchte an den Bäumen für später. Unweit von dem Baum sah
sie eine Wasserfläche im Sonnenlicht aufblitzen.
Nach
zwanzig Schritten war sie dort und kniete sich an das Wasserloch. Es
mochte fünf Meter im Durchmesser sein. Mit beiden Händen schöpfte sie
das Wasser und trank gierig. Dann stellte sie fest, dass sie immer noch
das Salzwasser auf den Lippen hatte.
Noch
einmal tauchte sie ihre Hände hinein und wusch sich das Gesicht, dann
begann sie ihre Haare zu waschen, als der Mann sie von hinten am Kragen
ihres T-Shirts packten und von dort wegriss. Ein klatschender Schlag
traf ihre Wange und sie blickte ihn mit aufgerissenen Augen an. Was war
los? ..."
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