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Freitag, 1. März 2013

Sterbebegleitung

Sterbebegleitung

Zu den Zeiten als meine Großmutter Kind war ist es normal gewesen das drei bis vier Generationen zusammen unter einem Dach gelebt haben. Damals war es auch ganz natürlich das Geburt und Tod zum Alltag gehört hat. Die Hausgeburt war normal und viele dieser Kinder starben bereits sehr jung. 
Auch die Alten blieben bis zu ihrem Tod in die Familie integriert. Man nahm einfach als ganze Familie an allen Teilen des Lebens teil.

Mit der Zeit änderte sich das alles. Nach dem Krieg wurde es üblich dass die Generationen sich auf verschiedene Haushalte verteilten. Mit zunehmendem Wohlstand konnte man sich ein Haus oder eine Wohnung leisten. Die Großeltern wohnen für sich, meist weit weg von Kindern und Enkeln. Da diese der Arbeit folgen müssen. Damit war aber auch keiner mehr da um die Großeltern zu betreuen oder mit ihnen zu leben. 

Wenn man Alt wird kommt man ins Heim oder Krankenhaus. Der Sterbe- und Geburtsprozess wird vollkommen vom gemeinsamen Leben abgekoppelt. Alles erfolgt Anonym im Krankenhaus. Sterbebegleitung und Tod kommt in unserer Zeit offenbar nicht mehr vor. Leider sollte man sagen. 

Der Tod ist ein wichtiger Bestandteil des Lebens. Wir sollten uns ihm stellen und nicht die sterile Atmosphäre des Krankenhauses wählen. Sterbebegleitung findet in unserer Zeit so richtig nur noch im Hospiz statt. Ausgebildete Fachkräfte tun das was früher die Familie gemacht hat. 

Wir sollten uns jedem Tag dem Tod stellen und darüber nachdenken wie wir sterben könnten. Dadurch verliert der Tod seinen Schrecken und kehrt als das zurück was er früher einmal war: ein wichtiger Teil des Lebens. Nicht nur Trauer sondern auch Freude sollte in diesem Sterbeprozess vorkommen. Der Tod ist ja nur ein Wendepunkt und keine Ende. Etwas Neues und schönes beginnt mit dem Tod. Die Seele wird frei und kann einen neuen Anlauf mit neuen Erfahrungen in Angriff nehmen. So gesehen sollten wir uns diesen wichtigen Teil nicht verwehren sondern ihm uns stellen.

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