Sterbebegleitung
Zu den Zeiten als meine Großmutter Kind war ist es normal gewesen das
drei bis vier Generationen zusammen unter einem Dach gelebt haben.
Damals war es auch ganz natürlich das Geburt und Tod zum Alltag gehört
hat. Die Hausgeburt war normal und viele dieser Kinder starben bereits
sehr jung.
Mit
der Zeit änderte sich das alles. Nach dem Krieg wurde es üblich dass
die Generationen sich auf verschiedene Haushalte verteilten. Mit
zunehmendem Wohlstand konnte man sich ein Haus oder eine Wohnung
leisten. Die Großeltern wohnen für sich, meist weit weg von Kindern und
Enkeln. Da diese der Arbeit folgen müssen. Damit war aber auch keiner
mehr da um die Großeltern zu betreuen oder mit ihnen zu leben.
Wenn
man Alt wird kommt man ins Heim oder Krankenhaus. Der Sterbe- und
Geburtsprozess wird vollkommen vom gemeinsamen Leben abgekoppelt. Alles
erfolgt Anonym im Krankenhaus. Sterbebegleitung und Tod kommt in unserer
Zeit offenbar nicht mehr vor. Leider sollte man sagen.
Der
Tod ist ein wichtiger Bestandteil des Lebens. Wir sollten uns ihm
stellen und nicht die sterile Atmosphäre des Krankenhauses wählen.
Sterbebegleitung findet in unserer Zeit so richtig nur noch im Hospiz
statt. Ausgebildete Fachkräfte tun das was früher die Familie gemacht
hat.
Wir
sollten uns jedem Tag dem Tod stellen und darüber nachdenken wie wir
sterben könnten. Dadurch verliert der Tod seinen Schrecken und kehrt als
das zurück was er früher einmal war: ein wichtiger Teil des Lebens.
Nicht nur Trauer sondern auch Freude sollte in diesem Sterbeprozess
vorkommen. Der Tod ist ja nur ein Wendepunkt und keine Ende. Etwas Neues
und schönes beginnt mit dem Tod. Die Seele wird frei und kann einen
neuen Anlauf mit neuen Erfahrungen in Angriff nehmen. So gesehen sollten
wir uns diesen wichtigen Teil nicht verwehren sondern ihm uns stellen.
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